Ein Projekt des lokalen Aktionsplans Siegen hat ein Buch über russische Zuwanderer entwickelt und herausgegeben. Träger ist das Russisch-Deutsche Kulturzentrum LITERA e.V. Siegen. Das Buch will den Lesern/-innen die Geschichte von Zuwanderern, ihr Leben, seitdem sie in Deutschland sind und ihren Anteil an unserer Gesellschaft näher bringen.
Schwerpunkt der Veröffentlichung ist, wie Kinder und Jugendliche, die sich in einer oft für sie selber schon »schwierigen« Lebensphase befanden, die Ankunft und erste Zeit in Deutschland empfunden haben und wie sie heute leben. Ihre Eltern konnten sich oft wegen der großen formalen, beruflichen und existentiellen Herausforderungen in der neuen Wahlheimat nicht so intensiv um ihre Kinder kümmern, wie sie vielleicht gebraucht hätten. Im Buch wird gefragt, wie sie damit zurechtgekommen sind, ob sie daran zerbrochen oder gar gewachsen sind und welche Wege sie für sich gefunden haben.
Junge Männer und Frauen zwischen 18 und 35 Jahren erzählen von ihrer Ankunft in Deutschland, dem Weg durch verschiedene Unterkünfte und Schulen, ihrem beruflichen Werdegang und der Gründung einer eigenen Familie. Vieles, das sie erzählen, ist in Deutschland Geborenen gar nicht bekannt – wer darf einreisen, wohin kommt man nach der Einreise, darf man die Schule besuchen, wie wird man unterstützt und werden Schulabschlüsse anerkannt?
Neben diesen formalen Dingen erzählen die Einwanderer/-innen auch, wie alleine sie sich anfangs gefühlt haben, als sie noch kein Deutsch sprechen konnten, nicht in die Schule gehen durften. Keine Freunde in der Nachbarschaft hatten, sich auf der Straße nicht verständigen konnten. Aber ihnen ist eines gemeinsam: Zusammenhalten, füreinander da sein, Familie, Freunde, Hilfe in der neuen Heimat – das ist wichtig, um solch große Herausforderungen zu bestehen. Und alle, die in dem Buch erzählen, sind ihren Weg gegangen – jede/r seinen/ihren ganz persönlichen.
Quelle: Russnad News, 19. Mai 2014